Die Vorsitzenden von 1920 - 2005

Fritz Engelke (Gründungsvorsitzender)                   1920 - 1938
Willi Eckstein
1938 - 1952
Albert Peix (1. Vors. nach dem 2. Weltkrieg)
1952 - 1959
Rudi Peix
1959 - 1972
Walter Kersten
1972 - 1977
Rudi Peix
1977 - 1984
Eberhard Weichhold
1984 - 1990
Fredy Lauenstein
1990 - 2002
Josef Böttinger
2002 - 2005
Markus Nieuwenhuis (noch im Amt)

seit 2005

Die Vorgeschichte

Wenn wir heute auf eine 75jährige Vereinsgeschichte zurückblicken, wollen wir nicht vergessen, daß der organisierte Schießsport in Steina über 190 Jahre zurückreicht:

Wir schrieben das Jahr 1802: Der damals nicht ganz 300 Seelen zählende Ort hieß noch "STEINE" und feiert wie immer zu Pfingsten sein Volksfest.Eine kleine Gruppe schießsportbegeisterter Männer, deren Namen leider nicht mehr bekannt sind, beschließen von nun an alljährlich am Volksfest zu Pfingsten ein Schießen abzuhalten.

Ein Schießstand wurde gebraucht. Mit dem Einverständnis der Einwohner wurde der Hang am Mühlenberg ausgewählt. In einer Entfernung von ca. 170 m wurde ein Pfosten in den Boden eingelassen, um daran eine Scheibe von etwa 1 Meter Durchmesser zu befestigen. Der dahinter liegende Hang diente als Kugelfang. Eine Schutzmauer für den Scheibenanzeiger war in der Nähe der Scheibe errichtet worden. Auf dem Festplatz wurde aus Fichtenstangen ein Gerüst errichtet und mit Maigrün behangen. Es diente als Stand.

Um allen Bürgern gerecht zu werden beschloß man, auf jedes Hausgrundstück einen Sondersatz, den sogenannten Haussatz, ausszuschießen. Da nicht jeder Hauseigentümer mit dem Gewehr umgehen konnte, wählte man einen der Männer aus der Schützengruppe aus, der für ihn schoß. Wer den besten Schuß abgab wurde Schützenkönig und mit dem silbernen Brustschild geschmückt. Das betreffende Hausgrundstück wurde mit der Königsscheibe versehen.

Durch einen Unfall am 18. Mai 1880 sind aus der Vereinsgeschichte erstmals Namen bekannt. Was war geschehen? Der Festumzug hatte den Festplatz erreicht und sich aufgelöst. Die Schützen begaben sich zu ihrem Stand. Der damalige Scheibenanzeiger Hermann Köhler hatte seinen Platz besetzt und das Schießen begann. Eine entstandene Unstimmigkeit bei der Trefferangabe veranlaßte den Schmiedemeister Fritz Helmboldt seine Scheibe selbst in Augenschein zu nehmen. Als er vor der Scheibe stand löste sich jener verhängnisvolle Schuß aus dem Gewehr des Schützen August Lauenstein, der seinem Leben ein jähes Ende setzte.

Träger der Volksfeste jener Zeit war die Realgemeinde. Sie war es auch, die 1890 die "ERSTE"- und 1897 die "ZWEITE FAHNE" anschaffte, die stets bei den Umzügen mitgeführt wurde.

In den Jahren nach 1900 wurde der Schießsport von den Bürgern:

Heinrich Bohne, Wilhelm Pflümer, Karl Lauenstein, Friedrich Morich, Fritz Lauenstein, Karl Peix, Louis Peix, Wilhelm Wenzel, Robert Wienrich, Louis Bohne, Wilhelm Bohne und Louis Fahlbusch

betrieben und besonders gefördert.

Sie nannten sich:

STEINAER SCHÜTZENGESELLSCHAFT OHNE MITGLIEDSCHAFT.

Die Gründung der SCHÜTZENGEMEINSCHAFT STEINA e.V. von 1920
und die wichtigsten Stationen Ihrer Geschichte

Am 5. Dezember des Jahres 1920 trafen sich in der Gastwirtschaft „Zur Erholung“ die Bürger

Fritz Engelke, August Wenzel, Karl Peix, Louis Busch, Louis Peix, Wilhelm Knabe, Wilhelm Wenzel, Fritz Wenzel, Wilhelm Wienrich, Heinrich Wedler, Karl Spillner, Louis Spillner, Louis Wienrich, Karl Schneidler, Walter Fahlbusch, Karl Bösecke, Fritz Peix, Hermann Köhler, Ludwig Müller, Hermann Stolberg, Karl Pfannenschmidt, Robert Peix und Karl Kahn.

Sie gründeten einen eigenständigen Schützenverein. Es war der Geburtstag der heutigen Schützengemeinschaft Steina von 1920 e.V. Aus den ersten Wahlen zum geschäftsführenden Vorstand ging Fritz Engelke als 1. Vorsitzender hervor welcher als "Engelke Putz" zur Legende wurde. Schriftführer wurde August Wenzel und Kassierer Karl Peix.

Die Realgemeinde stellte dem neugegründeten Verein die zwei vorhandenen Fahnen sowie das Brustschild des Schützenkönigs zur Verfügung. Das sich im Bau befindliche Schießhaus wurde von der Realgemeinde dem Schützenverein zur Nutzung und Erhaltung überlassen. Das Schießhaus wurde dann durch den Verein in Gemeinschaftsarbeit vergrößert und fertiggestellt.

Pfingsten 1921 wurde das erste Schützenfest unter der Federführung des neugegründeten Vereins abgehalten. Der Scheibenanzeiger blieb Heinrich Apel, der schon zu Zeiten der Realgemeinde dieses Amt versah. Der Schützenkönig wurde bereits am Himmelfahrtstage ausgeschossen, da man ja noch keinen König hatte. Die Würde des 1. Königs errang der Schützenbruder und Gastwirt Louis Wienrich.

Würde man nun die Vereinsgeschichte und das Vereinsleben in allen Einzelheiten aufführen, könnte man ein ganzes Buch schreiben, dieses würde den Rahmen einer Festschrift sprengen. Belassen wir es also bei den wichtigsten Stationen die der Verein durchlaufen hat und die ihn geprägt haben:

1922 - 1923:

Die Jahreshauptversammlung beschließt die Einführung eines Unkostenzuschusses für den jeweiligen Schützenkönig. Durch den Zuspruch vieler junger Burschen beschloß man auch einen Burschenkönig auszuschießen. Ein feststehende Tanzzelt wurde von der Realgemeinde errichtet. Der Schützenverein zahlte hierfür einen entsprechenden Pachtzins, er legte in Eigenleistung eine Tanzfläche an und übernahm die Instandhaltung.

1924:

Der Uhrmachermeister Georg Barth aus Bad Sachsa stiftet eine Medaille zum Schützenfest. Dieses war für damalige Verhältnisse eine Besonderheit.

1925:

Heinrich Apel gibt das Amt des Scheibenanzeigers aus Altersgründen ab. Der Fabrikarbeiter Heinrich Pfannenschmidt wurde mit diesem Amt betraut. (Er behielt es bis zum Bau der neuen Scheibenanlage im Jahr 1957.)

1927 - 1928:

Durch einen behördlichen Erlaß mußte der Scheibenanzeiger während des Anzeigens in Deckung bleiben. In Eigenleistung errichtete man einen neuen Kugelfang mit einem Deckungsloch für den Scheibenanzeiger. Die Scheiben konnten nun aus der Deckung heraus durch einen Zugmechanismus in Position gebracht werden. Anschaffung einer neuen Fahne. Sie kostete damals 520,00 Reichsmark. Die Fahnenweihe fand Pfingsten desselben Jahres statt.

1929:

Anschaffung einheitlicher Schützenröcke. Der Stoff wurde vom Verein bezahlt, der Schneidermeister Louis Müller fertigte die Röcke für 150,00 RM das Stück. Diese 150,00 RM mußten die Mitglieder selber tragen und wurden vom Kassierer in Raten eingezogen.

1933:

Errichtung eines 30-Meter Schießstandes.

1935:

Abriß des alten Schießhauses und Bau eines Neuen. Der Pachtzins an die Realgemeinde betrug 25,00 RM per Anno.

1936:

Durch neue Bestimmungen des Deutschen Schützenbundes mußte die Entfernung für KK-Stände nunmehr 50 Meter betragen. In Gemeinschaftsarbeit und durch die Mithilfe des damaligen Bürgermeisters Otto Görges konnte auch dieses verwirklicht werden.

1938:

Der 1. Vors. Fritz Engelke mußte aus Gesundheitsgründen sein Amt zur Verfügung stellen. Sein Stellvertreter Willi Eckstein wurde von der Jahreshauptversammlung zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt. Einige Wochen nach dem Schützenfest schloß Fritz Engelke für immer seine Augen.

1939:

Um mehr Bürgernähe zu zeigen, wurde auf Beschluß der Jahreshauptversammlung ein Bürgerkönig ausgeschossen. Erster Bürgerkönig wurde Richard Bierwisch. Mit Ausbruch des 2. Weltkrieges kamen alle Feierlichkeiten zum Erliegen. Das Schießhaus wurde Kindergarten. Übungsschießen wurden jedoch weiterhin abgehalten.

1945-1951:

Die Militärregierung verbot die Schützenvereine und beschlagnahmte das Vereinsvermögen.

1946:

Das Schießhaus wurde durch den Gemeindedirektor Heinrich Peix zum Gemeindebüro umfunktioniert, und unterm Dach wurde eine Wohnung eingerichtet.

1951:

Der Schützenverein wurde wieder ins Leben gerufen. Auf Betreiben des früheren 1. Vorsitzenden Willi Eckstein fand am 20. Mai 1951 die 1. Versammlung statt. Albert Peix wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt. Stellvertreter wurde Hans Lohrengel, Schriftführer Hans Borree und Kassierer Hermann Helbing. Der Schießsport wurde mit Luftgewehren betrieben. Die Veranstaltungen und Feierlichkeiten fanden im Saal des Hotels "Zum Römerstein" statt. 1. Schützenkönig nach dem Krieg wurde Karl Engelmann.

1952:

Die Vereinssatzung wurde erstellt und der Name des Vereins in "Schützengemeinschaft von 1920" umbenannt. Durch zähen Kampf und die Beharrlichkeit des 1. Vorsitzenden Albert Peix konnte der alte KK-Stand wieder aktiviert werden. Die Mitglieder leisteten hierbei erneut einen großen Beitrag an Spenden und Arbeitsleistung. Willi Eckstein schenkte dem Verein sein KK-Gewehr, welches er der Militärregierung vorenthalten konnte.

1955:

Die Schützenbrüder Rudi Peix, Otto Fuchs und Willi Dahlbert nahmen als Fahnenabordnung am 21. Deutschen Bundesschießen in Hannover teil.

1957:

Das Jahr einer der Höhepunkte in der Vereinsgeschichte. In einem beispielhaften Zusammenwirken von Mitgliedern, Gemeindeverwaltung und der Geschäftswelt konnte das Schützenhaus erweitert und erneuert sowie ein neuer Schießstand gebaut werden. Zum Schützenfest 1957 konnte der Bürgermeister Herbert Stollberg mit dem ersten Schuß den Schießstand seiner Bestimmung übergeben. Dieser Stand war zu diesem Zeitpunkt der modernste seiner Art im Landkreis Osterode.

1959:

Rudi Peix wird am 17.01.1959 zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt.

1964:

Gründung der Damengruppe.

1965:

Entfernung der schadhaften Holzblenden. In Eigenleistung und mit der Unterstützung des Bauunternehmers Hermann Köhler wurden neue Blendmauern errichtet

1970:

Steinas Schützen können auf eine 50-jährige Vereinsgeschichte zurückblicken. Von den 23 Gründern konnten nur noch Karl Bösecke, Heinrich Wedler, Walter Fahlbusch, Hermann Stolberg und Karl Kahn dieses Jubiläum erleben. Alle örtlichen Vereine und viele Nachbarvereine trugen zu diesem großen Gelingen der Feier bei. Eine besondere Attraktion waren die Majorettenmädels aus Lonneker (Holland).

1971:

Die Mitgliederzahl von 100 wird erreicht.

1972:

Walter Kersten löst Rudi Peix ab und wird neuer 1. Vorsitzender und Schützenmajor.

1977:

Rudi Peix übernimmt erneut den 1. Vorsitz. Es werden sportliche und kameradschaftliche Beziehungen zum Schützenverein Bokensdorf gegründet. Hans-Jürgen Huger wird Kreisschützenkönig.

1979:

Die Sparte Bogenschützen tritt dem Verein bei.

1980:

Kreisdelegiertentagung (Jahreshauptversammlung des Kreisschützenverbandes Südharz) in Steina.

Das 60jährige Jubiläum wird gefeiert.

1983:

Im Oktober entwendeten Diebe aus dem Stahlschrank im Schützenheim 3 Luftgewehre, 1 Luftpistole, 3 KK-Gewehre, den Säbel des 1. Vorsitzenden und den Ehrendolch des Ehrenvorsitzenden.

1984:

Eberhard Weichhold wird neuer 1. Vorsitzender. 20-jähriges Bestehen der Damengruppe. Umfangreiche Um- und Ausbauten am Schützenheim.

1985:

Erneuter Einbruch im Schützenheim. Es wurden Zigaretten gestohlen und erheblicher Sachschaden angerichtet.

1986:

Renate Stolberg wird Kreiskönigin.

1988:

Die Bogenschützen verlassen den Schützenverein.

1989:

Die Damengruppe feiert ihren 25. Geburtstag. Die innerdeutsche Grenze ist gefallen. Der Zusammenbruch der DDR bringt auch dem Schützenwesen Möglichkeiten sportliche und freundschaftliche Beziehungen in Richtung Osten auszudehnen. Mit den Schützen aus Mackenrode und Ilfeld werden Beziehungen geknüpft. Alf Lauenstein wird Kreisschützenkönig.

1990:

Fredi Lauenstein neuer 1. Vorsitzender und Schützenmajor.

1991:

Gerd Wellnitz wird Kreisschützenkönig.

Die vorgenannten Ereignisse sind nur der rote Faden, der durch die Vereinsgeschichte führt. Natürlich haben sich außer den erwähnten Schützen auch Andere in besonderer Weise um den Verein verdient gemacht. Stellvertretend seien hier Hermann Schneppe, Hermann Helbing, Hans Lohrengel und Otto Fuchs genannt.

Das Vereinsleben als solches war selbstverständlich über die erwähnten Ereignisse hinaus mit vielen Aktivitäten ausgefüllt. Da sind das alljährlich zu Pfingsten wiederkehrende Schützenfest, der Schützenball, die Preisschießen und Vergleichsschießen mit den Nachbarvereinen zu nennen. Die Damengruppe, die Jugendgruppe und der Seniorenstammtisch sind weitere Elemente, welche das Vereinsleben im positiven Sinn beeinflussen.